Woran erkennt man gute Übersetzer?
Da der Übersetzungsmarkt frei und unreguliert ist, ist es für Auftraggeber gerade hier besonders wichtig, in der Lage zu sein, gute Übersetzer zu erkennen und zu finden. Man kann sich natürlich an eine Übersetzungsagentur wenden. Wer ab und zu eine Übersetzung benötigt, und dann womöglich noch aus immer wieder wechselnden Sprachen, für den ist das wohl oft die beste Lösung. Doch es ist nicht immer eine Selbstverständlichkeit, dass Agenturen auch die beste Qualität liefern. Und wenn sie das tun, hat das in der Regel auch seinen Preis. Gute Übersetzungen werden von guten Übersetzern erstellt - auch bei Agenturen. Da natürlich auch die Agentur ihre Gewinne machen will, schlägt sie auf den Preis, den sie dem Übersetzer bezahlt, eine Vermittlerprovision auf.
Wer also regelmäßig Übersetzungen aus derselben Sprache benötigt, ist besser beraten, sich einen guten freiberuflichen Übersetzer zu suchen. Auch dem privaten Kunden bietet der freiberufliche Übersetzer viele Vorteile. Persönliche und individuelle Auftragsabwicklung zum Beispiel, die bei der oft mehrere Glieder umfassenden Kette von Vermittlern einer Übersetzungsagentur meist untergeht.
Woran erkennt man nun aber gute freiberufliche Übersetzer? Hier gibt es einige Indizien, die auf Qualität schließen lassen:
- Referenzen:
Oft geben freiberufliche Übersetzer auf ihren Webseiten Referenzen an. Das können Kunden sein, für die sie gearbeitet haben, oder aber auch ganze Texte, die online abrufbar sind und einen Eindruck über ihre Fähigkeiten vermitteln. - Erfahrung:
Es ist kein Geheimnis, dass Übersetzer ihre Fähigkeiten mit den Jahren deutlich verbessern. Ständige Weiterbildung wird durch den Übersetzungsvorgang selbst am besten gewährleistet. - Ausbildung:
Zögern Sie nicht, sich nach der übersetzungsspezifischen Qualifikation des Übersetzers zu erkundigen. Beachten Sie, dass Übersetzen mehr ist, als eine Sprache (und sei es noch so perfekt) zu beherrschen. Nicht umsonst gibt es das Studium der Übersetzungswissenschaften, das an fast allen europäischen Universitäten von den gewöhnlichen Sprachstudien getrennt ist. - Mitgliedschaften:
Verschiedene Verbände vertreten die Interessen der Übersetzer und Dolmetscher. In Österreich ist dabei der Übersetzer- und Dolmetscherverband UNIVERSITAS tonangebend. Der Mitgliedschaft in diesem Verband geht eine dreijährige Jungmitgliedschaft voraus. Aufgenommen werden Übersetzer nur nach strengen Aufnahmekriterien mit einem Bürgensystem und nach dem Nachweis ihrer übersetzungsspezifischen Ausbildung. - Computerunterstützte Übersetzung:
Ist keineswegs ein Muss. Es spricht aber für eine gewisse Erfahrung des Übersetzers, wenn er mit einem so genannten CAT-Tool arbeitet (etwa den Programmen Trados, MemoQ, DéjàVu, Wordfast, u.a.). Schließlich handelt es sich dabei um eine teure Investition und muss der Umgang mit diesen Programmen erst erlernt werden.
Keines dieser Kriterien ist ein absolutes Muss. Nicht alle ausgezeichneten Übersetzer erfüllen diese Kriterien. Wenn ein Übersetzer aber viele dieser Kriterien erfüllt, kann man davon ausgehen, dass er gute Qualität liefert.